Gott segne euch, meine Geschwister!

Verzeiht mir, dass ich jetzt erst schreibe. In der Zwischenzeit ist so vieles passiert. Nach drei Jahren Arbeit ist das Zentrum für die Roma in Rotava fertig! Ich kann es noch gar nicht so richtig glauben. Nach 16 Jahren Suche darf ich das erleben, dass die Roma endlich ein eigenes Zentrum haben. Preist den Herrn! Ich danke unserem Herrn Jesus dafür, dass Er so viele Menschen aus
Deutschland gerufen hat, um das Zentrum fertig zu bauen. In den letzten Jahren wurden die Roma aus ihren gemieteten Räumen immer wieder vertrieben. Das hat jetzt aufgehört. Endlich haben die Roma etwas Eigenes, was ihnen keiner mehr wegnehmen kann. Daran müssen sie sich jetzt erst einmal gewöhnen.

So ein christliches Zentrum ist für die Roma in Tschechien einmalig. Und dafür danke ich Gott und euch, dass ihr es durch eure Gebete und Gaben ermöglicht habt!

Seit wir das Zentrum am 10. Juni 2017 eröffnet haben, haben wir dort schon einige Veranstaltungen durchgeführt. Eine davon war ein großes Fest, bei dem alle Gemeinden zusammenkamen. Es fing mit einem Gottesdienst an und endete mit einem gemeinsamen Essen und Tanz.

Die neue Roma-Gemeinde aus Boleslav

… ist ein gewaltiger Segen für uns alle gewesen. Sie machen jeden Samstag Hauskreis von 15 Uhr bis 2 Uhr nachts. Sie bringen sogar das Essen mit und wollen gar nicht nach Hause gehen. Die Gottesdienste dauern drei Stunden, sie würden auch länger dauern, aber sie dürfen nur von 15 bis 18 Uhr dort bleiben. Auch hier bei uns haben sie bis zwei Uhr nachts gesungen, gebetet und davon erzählt, was Gott alles in ihrem Leben verändert hat. Preist den Herrn!

Auf unserem Fest tanzten die Roma vor Freude, dass sie Jesus kennen lernen durften. Die Roma in Boleslav waren 30 Jahre zerstritten. Sie redeten nicht miteinander. Bis wir kamen und ihnen das Evangelium predigten. Seitdem sind sie alle wieder vereint zusammen. Sie beten, singen und gehen zusammen in die Gemeinde. Und überall erzählen sie, was Jesus in ihrem Leben getan hat.

Die Arbeit unter den Frauen

Seit wir die Frauenarbeit mit Elke Steigner haben, wachsen unsere Frauen mehr im Glauben. Wir hatten eine Frauenfreizeit, bei der sie die Gemeinschaft und den geistlichen Austausch untereinander sehr genossen haben.

Evangelisation in Sokolov und Chodov

Seit langem haben wir wieder angefangen, zu evangelisieren: In der Stadt Sokolov und in Chodov. In Chodov haben sich mehr als 30 Menschen für Jesus entschieden. Und schon wieder haben wir das Problem, sie zu sammeln, um sie zu lehren. Wir haben vor Ort keinen Raum.

Die Wirkung des Zentrums

Wir wissen, dass die Roma auf der ganzen Welt kein eigenes Land haben, sie sind neben den Juden das ungeliebteste Volk. Überall werden sie abgelehnt. Sie wirken wie ein Fremdkörper in jedem Land. Nun haben sie ein eigenes Zentrum. Dadurch wissen sie, dass sie wertvoll sind. Und das gibt ihnen ein Selbstwertgefühl. Unser Zentrum
wirkt jetzt schon in Tschechien wie ein Leuchtturm. Viele Tschechen und Roma fragen ganz neugierig, wie das zustande gekommen ist, dass die Roma ein eigenes Zentrum haben. Schon tschechische Sozialarbeiter und die Polizei kamen zu ins Zentrum und fragten uns, warum sich die Roma so radikal verändert haben. Wir erzählten ihnen, dass das Jesus gemacht hat. Und sie glaubten das. Denn so etwas gab es vorher in Rotava noch nie. Amen! Seit fünf Jahren beten wir jeden Abend von Montag bis Freitag und seit vier Wochen treffen wir uns auch zum Frühgebet. Durch unser Gebet hat Jesus die ganze Stadt Rotava verändert.

Die Bürgermeisterin aus Rotava wollte mit mir und Micha reden. Sie sagte uns, dass sie von unserer Arbeit begeistert ist. Sie sieht, dass sich die Stadt durch unsere Arbeit verändert und dass wir für die ganze Stadt ein Vorbild sind. Deswegen hat sie drei junge Männer aus
unserer Gemeinde als Hilfspolizisten für Rotava angestellt! Wahrhaftig hat Jesus die ganze Stadt durch Sein Wirken verändert. Menschen, die jahrelang drogen- und alkoholsüchtig waren, Depressionen hatten oder krank waren, hat unser Herr Jesus von jetzt auf gleich geheilt. Das wurde in ganz Rotava sichtbar.

Die Gemeinde in Boleslav

Auch in der Stadt Boleslav wundern sich die Roma, was unter ihnen passiert. Immer wieder müssen wir sagen, dass das unser Herr Jesus war. Dort kommen jede Woche immer mehr Menschen zu Jesus. Halleluja! Leider haben wir immer noch keinen eigenen Gemeinderaum. Wir sind in der evangelischen Kirche geduldet und dürfen nur begrenzt am Samstag und Sonntag die Räume nutzen. Das große Wirken von unserem Herrn Jesus bringt uns ganz schnell an unsere Grenzen. Wir erleben, dass Jesus
Menschen in ihrem Denken sofort verändert. Sie fangen an, die Bibel zu lesen, sie verändern ihre Redensart. Man könnte denken, dass sie schon immer so waren. Dabei waren sie gestern noch ganz anders. So was kann nur unser Herr Jesus machen! Preist den Herrn!

Nur wir wissen nicht mehr, wie es mit ihnen weitergeht. Die meisten Roma haben kein Auto und können nicht zur Gemeinde kommen. Denn am Sonntag fahrenkeine Busse und viele wohnen außerhalb der Stadt. Sehr viele Roma wollen zur Gemeinde kommen, aber sie haben auch kein Geld, um mit der ganzen Familie mit dem Zug zu fahren. Sie sind arm, einige haben wenig oder gar nichts zu essen. Die Gemeinde Rotava versorgt einige Familien mit Lebensmittel. Jetzt kommt hinzu, dass bei Michas Auto, der jedes Wochenende von Rotava nach Boleslav fährt, das Getriebe kaputtgegangen ist.

Nun hat er kein eigenes Auto mehr, um nach Boleslav zu fahren. Er hat dort auch noch keine Wohnung. Und wenn er eine hätte, hätten wir nicht genügend Geld für die Miete.

Neue Prediger

Wir haben wenige geschulte Romamitarbeiter. Aber nach intensiver Schulung haben wir vier neue Prediger eingesetzt. Sie dienen in den Städten Rotava, Vresova, Sokolov, Kraslice, Rakovnik, Olovi und Boleslav.

Praktikantin aus Wiedenest

Für den ganzen August haben wir hier eine Praktikantin, Kathleen, aus der Bibelschule Wiedenest. Sie macht einen gewaltigen Dienst an den Roma. Die Roma haben sie in ihr Herz geschlossen. Wenn sie wieder geht, weiß ich jetzt schon, dass Tränen fließen.

Großtaufe im September und Bibelschule ab Oktober

Am 30. September 2017 haben wir eine Großtaufe, bei der sich über 50 Roma taufen lassen wollen. Die meisten von ihnen kommen aus Boleslav. Das wollen wir in unserem neuen Zentrum feiern. Amen! Ab Oktober fängt wieder die Bibelschule an. 20 neue Studenten aus Boleslav haben sich angemeldet. Preist den Herrn! Das gibt uns große Hoffnung für Boleslav.

Zu meiner Familie

Pennina geht seit diesem Schuljahr auf eine christliche Schule in Schöneck. Dort fühlt sie sich sehr wohl. Dafür bin ich Gott dankbar. Meine Frau Claudia hilft in den Second-Hand-Läden und bringt sich in die Frauenarbeit mit Elke Steigner ein.

Meine lieben Geschwister und Freunde der Roma-Arbeit, durch eure Gebete und Gaben, durch praktische Hilfen habt ihr einen großen Anteil an dem, was hier passiert. Dafür danke ich euch von ganzem Herzen! Damit hinterlasst ihr ein Erbe für ein ganzes Volk und für die Ewigkeit beim Herrn. Diesen Lohn kann euch keiner wegnehmen.

Preist den Herrn!

Euer Bruder im Herrn Rudi Walter

Gebetsanliegen: Bitte betet

  • dass Micha eine günstige Wohnung und wir eigene Gemeinderäume in Boleslav bekommen
  • dass wir ein gebrauchtes Getriebe für sein Auto bekommen