Meine lieben Geschwister,
ich freue mich euch zu erzählen, was Gott die letzte Zeit bei uns getan hat.
Wir hatten von der Baubehörde – im November 2018 – eine Frist von zwölf Tagen bekommen, um eine zusätzliche Dachabdeckung auf das Zentrum aufzubringen. Wenn wir es nicht schafften, würden sie das Zentrum schließen.
Erstens hatten wir keine 20.000 € für die Dachpappe, zweitens keinen Dachdecker, drittens war es Winter und für die nächsten Tagen waren Regen und Schnee gemeldet.
Meine lieben Geschwister, ich hatte alle Hoffnungen verloren, ich konnte nicht einmal mehr beten.
Ich wurde wütend und schrie zu Gott: „Wir müssen was klarstellen, du bist Gott und ich bin ein Nichts, du kannst alles und ich kann nichts. Siebzehn Jahre warte ich, dass du Gott, uns ein Zentrum für die Roma gibst. Wenn dieses Zentrum jetzt geschlossen wird, dann packe ich meine Koffer und gehe, dann stehst du alleine da. Du hast sowieso wenige Arbeiter, dann hast du noch einen weniger. Was sollen die Menschen von dir denken nach all den Wundern, die du unter den Roma getan hast? Sie werden über dich spotten und zu uns werden sie sagen: „Na, wo ist jetzt euer Gott? Er hat euch im Stich gelassen!“ Du musst jetzt ein Wunder tun, sonst ist alles aus.“
Zwei Tage danach bekam ich das Geld durch einen Bruder. Da erschrak mein Herz, ich konnte es gar nicht glauben, dass ich das Geld zugesagt bekommen hatte. Alle Zweifel, allen Unglauben, was in mir war, das war weg. Preis dem Herrn! Ich schrie durch die ganze Wohnung: „Gott, du hast mein Schreien zu dir gehört und du hast so schnell reagiert! Du bist ein gefährlicher Gott.“ Preis dem Herrn!
Wir hatten nur noch fünf Tage Zeit, um 520 m² Dachpappe aufzubringen. Ein einziger Dachdecker hatte sich bereit erklärt, uns zu helfen. Dann kam das zweite große Problem auf uns zu: Das ganze Jahr hatte es kaum geregnet und ausgerechnet jetzt hatten sie Regen und Schnee gemeldet.
Die Dachdecker sagten zu uns: „Wenn es regnet, dann kommen wir nicht.“ Ich war so ermutigt worden und voller Glauben, dass ich zu ihnen sagte: „Es wird nicht regnen und auch nicht schneien, weil wir dafür beten!“ Sie lachten nur darüber. Und tatsächlich regnete es und es fror sogar. Theo, unser Elektriker, und Geschwister aus unserer Gemeinde versuchten dann, das Dach mit Folie abzudecken. Aber in der Nacht kam ein Sturm und wehte die Plane weg. Am nächsten Tag passierte dasselbe. Ich wusste, dass der Teufel dahintersteckt. Ich machte kleine Videos von unserer Situation und bat unsere Gemeinden in Deutschland dafür zu beten. Wir hatten nur noch vier Tage bis zur Abnahme, wenn wir es nicht schafften, würden sie uns das Zentrum zumachen. Wir wussten alle, wenn das Zentrum erst einmal zu ist, wird es nicht mehr aufgemacht werden.
Am nächsten Tag regnete es nicht! Preis dem Herrn! Die Dachdecker fingen an zu arbeiten und jeden Morgen trockneten Theo und Marco das Dach für die Dachdecker, damit sie schneller fertig würden.
Die Dachdecker sagten jeden Tag zu uns, dass es die ganze Woche regnen und sogar schneien würde. Ich sagte zu ihnen, dass wir beten und dass es nicht regnen würde. Und das sagten wir jeden Tag zu ihnen. Und es regnete die ganze Zeit nicht! Und genau am Stichtag wurden sie fertig. Preis dem Herrn! Ein Dachdecker fragte mich: „Woher kommst du? Wer bist du? Was machst du hier?“ Ich erzählte ihm das Evangelium und dass der Herr Jesus es nicht hatte regnen lassen. Er glaubte es, weil ich es ihnen jeden Tag gesagt hatte, dass wir dafür beten. Nun hatte er es selber erlebt.
Ein anderer Dachdecker ging zum Theo und sagte zu ihm: „Ihr könnt jetzt mal beten, dass es regnet!“ Und am nächsten Morgen regnete es und dann fast zwei Monate durchgehend! Durch dieses Ereignis bin ich ein ganz anderer Glaubensmensch geworden, ich danke Jesus dafür.
Jetzt müssen wir noch eine Hürde überwinden. Wir haben nämlich noch eine Auflage vom Bauamt bekommen: Wir müssen bis Ende diesen Jahres die Dämmung der Wände des Zentrums fertigstellen. Wenn nicht, müssten wir einen ganz neuen Bauantrag wie zu Anfang stellen. Das wäre eine Katastrophe für uns. BITTE betet, dass wir für die Dämmung die notwendigen Finanzen bekommen.
Zu unserer Weihnachtsaktion „Strahlende Augen“ konnten wir fast 700 Kinder beschenken! Habt vielen Dank dafür!
Meine lieben Geschwister, das Zentrum in Rotava ist so umkämpft! Ich denke, dass es ein geistlicher Kampf ist. Wir haben 34 Studenten für die Bibelschule. Die kommen aus der ganzen Region zu uns und unsere Vision wird immer lebendiger. Obwohl wir die letzten Jahre wenig evangelisiert haben, wachsen einige Gemeinden – in Rotava, in Boleslav und in Sluknow. Es kommen immer mehr Menschen zum Glauben. Aber unsere Finanzen reichen nicht mehr aus, um das alles zu tragen, obwohl einige Roma den Zehnten geben und wir davon viel finanzieren können. Aber die meisten Roma sind sehr arm.
Meine Geschwister, eins habe ich gelernt: Egal, was passiert, auch wenn unsere Gemeinden oder sogar das Zentrum zugemacht würden: GOTT IST GOTT UND ER BLEIBT GOTT! Amen.
Noch zu meiner Familie:
Wir hatten einen langen, schlimmen Winter. Wir kamen uns vor wie eingesperrt, umgeben von Schneemassen. Umso mehr freuen wir uns über jeden Sonnenstrahl. Wir erwarten jetzt sehnsüchtig den Frühling. Claudia hat immer noch Probleme mit ihren Knien, sonst geht es ihr gut. Unsere Peninna wächst und wächst, sie ist schon zwölf Jahre alt. Sie singt mit im Lobpreis und sie ist in der Roma-Tanzgruppe.
Über mich: Ich danke dem Herrn, dass ich ihm dienen darf. Ich denke, als ich unseren Herrn Jesus im Gebet angeschrien hatte, da hat er über mich geschmunzelt!
Ich danke jedem Bruder und jeder Schwester von ganzem Herzen für eure Gebete und eure Gaben.
Euer Bruder Rudi.
Psalm 20,7
Nun weiß ich, dass der Herr seinem Gesalbten hilft
und ihn erhört von seinem heiligen Himmel,
seine rechte Hand hilft mit Macht.